Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass Cyberkriminelle es auf Ihr Geld abgesehen haben. Ja, das wollen sie. Aber was, wenn sie mehr als nur Geld wollen? Was, wenn es um Daten und Zugriff geht? Was, wenn sie Ihre Identität annehmen und nach Belieben verwenden könnten, weil sie Sie kennen? Wie? Wer hat all Ihre Informationen und Daten? Verschiedene Unternehmen und Organisationen, einschließlich Ihres Hotels!
Eine Branche, die es im Laufe der Jahre geschafft hat, problemlos Millionen von Daten zu sammeln, ist das Gastgewerbe. Täglich reisen hundert Millionen Menschen um die Welt, übernachten und hinterlassen dabei natürlich ihre Namen und andere Informationen. Das Gastgewerbe empfängt und verwaltet Millionen von Namen, Telefonnummern, E-Mails, Wohn- und Arbeitsadressen sowie Kreditkarteninformationen, ohne sich Gedanken darüber zu machen. Was aber, wenn all diese Daten gefährdet sind? Hier kommt die Cybersicherheit im Gastgewerbe ins Spiel.
Wie kann die Cybersicherheit eines Hotels gefährdet werden?
Die Ziele der einzelnen Cyber-Angreifer sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedlich. Das Hauptmotiv ist jedoch meist dasselbe: möglichst viele Daten aus dem Hotelnetzwerk abzugreifen und zu ihrem Vorteil zu nutzen. Nach dem Zugriff auf diese Informationen ist es für Angreifer meist sehr einfach, weitere Schritte zu unternehmen, beispielsweise die Identität zu fälschen und jeden Gast auf unterschiedliche Weise anzugreifen. Wie kann die Cybersicherheit Ihres Hotels gefährdet werden?
- Phishing
Diese Methode ist in der Regel die einfachste, wenn sie mit spezifischen Strategien kombiniert wird. Ihr Angreifer könnte sich auf die E-Mails eines Ihrer Mitarbeiter tricksen und ihn dazu bringen, Links an andere zu senden . Vereinfacht ausgedrückt: Der Angreifer gibt sich als Mitarbeiter aus und verlangt Passwörter, Klicks auf Links oder bestimmte Informationen zu Ihrer Datenbank. Dadurch werden die Informationen Ihrer Gäste öffentlich, da er darauf zugreifen kann. Ihr Angreifer erfährt persönliche Daten jedes Gastes, die Ihre Datenschutzrichtlinie möglicherweise nicht öffentlich machen darf.
- Kassensystem
Wer verwaltet Ihr Kassensystem (POS) ? Verfügt dieser über ausreichend technisches Know-how, um Sie, Ihr Hotel und die Daten Ihrer Gäste zu schützen? Cybersicherheit im Gastgewerbe sollte mit größter Sorgfalt behandelt werden. Daher sollte jedes Mitglied, jedes Unternehmen, jede Organisation und jeder Dritte, der beteiligt ist, für ausreichende Sicherheit sorgen.
- Datenbankzugriff
Eine Frage, die jeder Hotelier präzise beantworten können muss, ist die, wer Zugriff auf die gesamte Datenbank hat. Die Zugriffsberechtigten könnten eine Bedrohung darstellen, wenn sie nicht zertifiziert sind oder den Hotelbetrieb sabotieren könnten. Gäste und andere Personen, die nichts mit der Datenbank zu tun haben, sollten zum Schutz strikt ferngehalten werden, da Insider-Angriffe möglich sind.
- Störungs-Denial-of-Service-Angriff
Sie glauben, ein Angriff könnte nur an der Rezeption stattfinden, wo Informationen verarbeitet werden? Falsch gedacht. Cyberkriminelle sind stets auf der Suche nach Schlupflöchern, die sie für einen Angriff auf Ihr Hotel ausnutzen können. Ihre Kameras, elektronischen Türen oder sogar ein ganzes Telefonnetzwerk könnten für den Angriff genutzt werden.
- Malware
Das Problem technologischer Instabilität und mangelnder Zuverlässigkeit spielt auch beim Schutz der Cybersicherheit im Gastgewerbe eine große Rolle. Der Einsatz kostengünstiger, nicht aktueller Sicherheitssysteme kann dem Hotel im Falle eines Ransomware-Angriffs weitaus größere Risiken als erwartet einbringen.
Physische Sicherheitslücken
Unzureichende physische Sicherheitsmaßnahmen können zu unbefugtem Zugriff auf Server, Computer oder andere Geräte führen und so vertrauliche Informationen gefährden.
Wenn Ihr physischer Standort beispielsweise nicht ausreichend bewacht ist, können Cyberkriminelle jederzeit dorthin gelangen und sich die Informationen direkt von Arbeitgebern oder Arbeitnehmern verschaffen, entweder mit vorgehaltener Waffe oder auf andere betrügerische Weise.
Was ist zu tun, um Cyberangriffe zu vermeiden?
Es liegt im Interesse jedes Hoteliers, die Daten seiner Gäste verschlüsselt und sicher aufzubewahren. Dies dient natürlich der Vermeidung künftiger Klagen von Gästen und dem Schutz des Images des Hotels. Sie besitzen ein Hotel und möchten einen Cyberangriff unbedingt verhindern? Dann haben wir hier ein paar Tipps für Sie:
- Schulen Sie Ihre Mitarbeiter
Informieren Sie Ihre Mitarbeiter, auch die Rezeptionisten, über Cybersicherheit und wie sie sich und das Hotel vor Angriffen schützen können. Jedermanns Identität kann für den Zugriff auf die Hoteldatenbank genutzt werden, daher ist Vorsicht geboten. Bei Verdacht sollten sie den Vorfall so schnell wie möglich melden können.
- Holen Sie sich nützliche Gadgets und Sicherheitssysteme
Stellen Sie Ihre IT-Teams nicht nur mit Experten auf, sondern statten Sie sie auch mit den besten technischen Geräten aus. So können sie Firewalls um das Datenbanksystem Ihres Hotels installieren. Experten im Team helfen außerdem, im Falle eines Angriffs die Kontrolle zu behalten. Sparen Sie nicht an Kosten für den Schutz vor Cyberangriffen.
- Vermeiden Sie Insider-Bedrohungen
Stellen Sie stets sicher, dass Insider-Bedrohungen vermieden werden . Mitarbeiter haben ihren eigenen Kopf und könnten nachtragend sein oder Ihr Hotel einem Angriff aussetzen. Beschränken Sie daher den Zugriff auf die Datenbank auf die unbedingt erforderlichen Personen.
- Reagieren Sie frühzeitig auf verdächtige Warnungen
Reagieren Sie auf Meldungen verdächtiger Aktivitäten, egal ob von Gästen oder Mitarbeitern. Beauftragen Sie Ihr IT-Team, die Situation zu klären. Bei der Cybersicherheit im Gastgewerbe kann man nie vorsichtig genug sein.
- Schützen Sie Ihre Netzwerke und Verbindungen
Solange zwei Dinge miteinander verbunden sind, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass diese abgefangen werden können. Als Hotelier, der im Geschäft bleiben und seine Gäste vor Angriffen schützen möchte, müssen Sie dafür sorgen, dass Verbindungen geschützt sind und Dritte jederzeit keinen Zugriff darauf haben.
Regelmäßige Software-Updates
Halten Sie alle Betriebssysteme, Antivirenprogramme und Software auf dem neuesten Stand, um Schwachstellen zu beheben und sich vor bekannten Exploits zu schützen.
Sichere Wi-Fi-Netzwerke
Implementieren Sie eine starke Verschlüsselung für WLAN-Netzwerke und klären Sie Gäste und Mitarbeiter darüber auf, wie wichtig es ist, sich nur mit offiziellen, sicheren Netzwerken zu verbinden.
Physische Sicherheitsmaßnahmen
Sorgen Sie für die physische Sicherheit Ihrer Server und Geräte, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Nutzen Sie Zugangskontrollen und Überwachungsfunktionen, um sensible Bereiche zu überwachen.
Sicherheit des POS-Systems
Aktualisieren und sichern Sie Ihre Kassensysteme regelmäßig, um Finanztransaktionen und Kundendaten zu schützen. Setzen Sie Sicherheitsmaßnahmen wie Verschlüsselung und regelmäßige Audits ein.
Datensicherungen
Sichern Sie regelmäßig wichtige Daten, um Verluste im Falle eines Ransomware-Angriffs zu vermeiden. Bewahren Sie Backups sicher auf und testen Sie den Wiederherstellungsprozess.
Firewalls und Intrusion Detection Systeme
Setzen Sie Firewalls und Intrusion Detection-Systeme ein, um unbefugte Zugriffe auf das Netzwerk zu überwachen und zu blockieren und so eine zusätzliche Verteidigungsebene hinzuzufügen.
Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)
Fordern Sie für den Zugriff auf sensible Systeme eine Multi-Faktor-Authentifizierung an. Dies bietet zusätzliche Sicherheit über Passwörter hinaus.
Vorfallreaktionsplan
Entwickeln und aktualisieren Sie regelmäßig einen Notfallplan. Dieser Plan sollte die Schritte im Falle eines Cyberangriffs beschreiben, um Schäden und Wiederherstellungszeiten zu minimieren.
Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen
Führen Sie regelmäßige Sicherheitsprüfungen und -bewertungen durch, um Schwachstellen und Schwächen in der Cybersicherheitsinfrastruktur zu identifizieren.
Zusammenarbeit mit Cybersicherheitsexperten
Lassen Sie sich von Cybersicherheitsexperten beraten und bleiben Sie über die neuesten Bedrohungen und bewährten Schutzmethoden auf dem Laufenden.
Was ist nach Cyberangriffen zu tun?
Obwohl es bedauerlich ist, dass zahlreiche Hotels Opfer von Cyberangriffen verschiedener Personen geworden sind, ist es für die Sicherheit nie zu spät. Ihr Hotel wurde angegriffen oder wird angegriffen? Gehen Sie wie folgt vor:
- Zugriff widerrufen
Wenn Sie bemerken, dass Sie gehackt wurden, ergreifen Sie die notwendigen Maßnahmen, um Ihre Daten zu schützen. Nutzen Sie Ihre Administratorrechte, um den Angreifern sämtlichen Zugriff zu entziehen. Ändern Sie Passwörter, PINs und Sicherheitsfragen.
- Sprechen Sie mit Fachleuten
Sie können Ihre Sicherheit auch noch weiter erhöhen, wenn möglich. Sprechen Sie mit IT-Experten oder anderen Hoteliers, um herauszufinden, welche Sicherheitssysteme sie zum Schutz ihres Hotels einsetzen.
- Meldung an die zuständigen Behörden
Um sich selbst, Ihre Mitarbeiter und Ihr Hotel zu schützen, müssen Sie sich möglicherweise bei den Sicherheitsbehörden melden. Auf diese Weise können Sie nicht für weitere Aktionen Ihrer Angreifer verantwortlich gemacht werden.
- Warnen Sie Ihre Gäste
Informieren Sie Ihre Gäste und die Öffentlichkeit über den Angriff. Dies kann natürlich nach Ermessen Ihres Rechtsberaters erfolgen. Er weiß, inwieweit die Öffentlichkeit über den Angriff informiert werden muss. Informieren Sie Ihre Gäste jedoch zur Sicherheit darüber, dass die Situation gefährdet ist, damit sie sich schützen können.
5. Relevante Parteien benachrichtigen
Informieren Sie interne Stakeholder wie IT-Mitarbeiter und Management über den Cyberangriff. Berücksichtigen Sie bei Kundendaten die gesetzlichen Offenlegungspflichten.
6. Aktivieren Sie den Incident Response Plan:
Befolgen Sie den festgelegten Vorfallreaktionsplan, um Ihr Team durch die erforderlichen Schritte zu führen, um den Cyberangriff einzudämmen, zu beseitigen und sich davon zu erholen.
7. Beweise sichern
Sichern Sie Beweise für den Cyberangriff für mögliche rechtliche und forensische Zwecke. Dokumentieren Sie alle ergriffenen Maßnahmen und führen Sie eine Zeitleiste des Vorfalls.
8. Arbeiten Sie mit Cybersicherheitsexperten zusammen
Beauftragen Sie Cybersicherheitsexperten, das Ausmaß der Sicherheitsverletzung einzuschätzen, Schwachstellen zu identifizieren und bei der Sicherung der Systeme gegen zukünftige Angriffe zu helfen.
9. Systeme aus Backups wiederherstellen
Stellen Sie betroffene Systeme nach Möglichkeit aus sicheren Backups wieder her. Stellen Sie sicher, dass die wiederhergestellten Daten frei von Malware oder anderen Beeinträchtigungen sind.
10. Implementieren Sie Sicherheitsverbesserungen
Nutzen Sie die Lehren aus dem Cyberangriff, um Ihre Cybersicherheit zu verbessern. Implementieren Sie zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, aktualisieren Sie Richtlinien und führen Sie Schulungen für Ihre Mitarbeiter durch.
11. Überprüfen und lernen
Führen Sie nach dem Vorfall eine gründliche Überprüfung durch, um zu verstehen, wie es zum Angriff kam, Bereiche mit Verbesserungspotenzial zu identifizieren und Ihre Cybersicherheitsstrategie zu verfeinern.
12. Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
Wenn der Cyberangriff vertrauliche Daten betrifft, halten Sie die gesetzlichen Anforderungen zur Meldung und Berichterstattung von Datenschutzverletzungen ein.
13. Überwachen Sie auf Restbedrohungen
Überwachen Sie das Netzwerk und die Systeme kontinuierlich auf verbleibende Bedrohungen oder Anzeichen weiterer nicht autorisierter Aktivitäten.
14. Sicherheitsrichtlinien neu bewerten
Überprüfen und aktualisieren Sie Sicherheitsrichtlinien und -verfahren basierend auf den Erkenntnissen aus dem Cyberangriff. Erwägen Sie zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Gesamtsicherheit.
15. Mit Versicherungsanbietern zusammenarbeiten
Wenn Ihr Unternehmen über eine Cyber-Versicherung verfügt, benachrichtigen Sie den Versicherungsanbieter und befolgen Sie dessen Verfahren zur Einreichung eines Anspruchs und zum Erhalt von Support.
Die wichtigsten Erkenntnisse
Als Inhaber eines Hotels besitzen Sie Daten, die Angreifer höchstwahrscheinlich angreifen möchten. Daher müssen Sie in Sachen Cybersicherheit stets auf dem neuesten Stand sein.
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